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Collagraph

cursus11.jpgDie neueste Drucktechnik ist im späten 20. Jahrhundert entstanden bei der Suche nach Materialien, die weniger schädlich für die Gesundheit und die Umwelt sind. Die Collagraphdruckformen werden erstellt durch das Aufkleben von Materialien, auf Französisch ’coller’.

Es ist keine Collage, obwohl diese auch durch Kleben zustande gebracht wird. Eine Collagraphplatte ist eine Druckform, die mit Tinte eingeschmiert und auf ein Blatt Papier abgedruckt wird. Dieser Abdruck ist das Collagraphbild. 

cursus12.jpgDie Technik ist wesentlich anders als die Hochdruck- oder Tiefdrucktechniken. Dabei wird Holz oder Linoleum weggestochen oder werden die Rillen aus dem Metall ausgebissen. Bei einer Collagraphplatte dagegen werden Materialien hinzugefügt. Die Druckform wird buchstäblich aufgebaut. Die Teile, die als höchste auf der Druckform liegen, erscheinen als die tiefste Formen in dem Bild.

Der Untergrund kann sowohl eine Platte Zink, cursus13.jpg Aluminium, Sperrholz oder Pappe sein. Darauf können allerhand Materialien wie Papier, Stoff, getrocknete Baumblätter geklebt werden. Weil man die Materialien festkleben muss, ist Kunststoff nicht brauchbar. Außerdem dürfen die Materialien nicht hart oder zu dick sein. Das Papier muss die Höhenunterschiede überwinden können ohne zu reißen.

Mit Hilfe von Fliesenkleber, verwendet für die Sicherung von Keramikplatten im Badezimmer, können schöne cursus14.jpgStrukturen erstellt werden. Ein wunderbarer Effekt kann auch erreicht werden mit Notizbuchblättern mit Lochungen. Kurz gesagt, es gibt viele Materialien zum Einfügen.

Um Eindringen von Druckfarben zu reduzieren nach Aufbau einer Komposition, muss noch der Abdecklack angebracht werden. Danach kann abgedruckt werden.

 

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Mit einem Pinsel wird die Collagraphdruckplatte mit Tinte eingeschmiert, danach wird die überschüssige Tinte weggenommen wie beim Drucken einer Radierung. In den tiefsten Teilen bleibt die meiste Tinte zurück und diese wird als sehr schwarz auf dem Abdruck erscheinen.

Mit einem Baumwolltuch kann man ein wenig Tinte auf die Druckplatte reiben. Dann sind nur die oberflächlichen Teile mit Tinte gefärbt. Man sieht nur die höchsten Teile der Collagraphplatte in den tiefsten Bereichen des Abdrucks zurück.

Sowohl bei der Erstellung der Druckplatte als beim Abdrucken gibt es viele Möglichkeiten eine eigene Handschrift zu entwickeln. Dadurch entscheidet diese Technik sich von den ’alten‘ Techniken.
Mit der Collagraphmethode kann man ausgesprochen reizvolle Bilder erstellen. Es ist nicht möglich sehr ausführliche bildliche Werke zu drucken, aber die Collagraphtechnik bietet eine völlig neue Palette visueller Möglichkeiten. Diese Technik lädt dazu ein, mit Materialien zu spielen.

Abbildungen von oben nach unten:

1- 4. Nina Hermus – Rispens, Kursteilnehmerin Dronten, druckt einen Collagraph ab

5 - 6. Eigenes Werk Else van Luin: Links eine Collagraph-Druckplatte; Rechts der Abdruck

© 2024 Else van Luin